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Stichwort English Beschreibung
Ökologisches Bauen ecological construction Das ökologische Bauen (ökologisch orientiertes Bauen, Bauökologie) hat zum Ziel, beim Bauen die Eingriffe in die Natur weitestgehend zu reduzieren und in allen Phasen der Lebenszyklen der Gebäude den Verbrauch von Ressourcen und Energie zu minimieren, um damit den Naturhaushalt so gering wie möglich zu belasten.

Prinzipien sind hierbei: Sparsamer Umgang mit Grund und Boden, Minimierung des Ressourcenverbrauchs bei Bau, Nutzung oder Beseitigung eines Gebäudes, Vermeiden oder Minimieren der Verunreinigungen von Luft, Boden und Wasser, sowie Reduzierung von Abwärme, Abfällen und Lärm, rationeller Umgang mit Energie und Wasser, Einsatz nur gesundheitlich unbedenklicher Baustoffe, Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt sowie keine Beeinträchtigung des Landschafts- und Stadtbildes.

Ökologisch orientiertes Bauen ist kein klar definiertes und feststehendes Konzept. Jede Objektplanung erfordert spezifische Konzepte unter Berücksichtigung der örtlichen Bedingungen. Ökologisch orientiertes Bauen hat neben dem Einfluss auf die Umwelt auch eine große Bedeutung für die Gesundheit der Menschen. Es ist daher Bestandteil der Umwelthygiene und Umweltmedizin.

Beim Baugrundstück ist zu beachten:
  • die Belastbarkeit der betreffende Landschaft,
  • keine Zerstörung wertvoller Biotope,
  • keine erhebliche Beeinflussung durch Lärm und Schadstoffe,
  • eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr,
  • ein ausreichend besonntes Grundstück ohne stärkeren Wind und Kaltluftströmungen,
  • eine angemessene Baudichte.


Die Umweltbeeinträchtigung durch Baumaßnahmen ist zu minimieren durch:
  • Weitestgehenden Erhalt des Baumbestandes auf dem Gelände (Umzäunung der Bäume, Sicherung pflanzlicher Bodendecken),
  • geringstmögliche Beeinflussung des Bodens, um seine Durchlässigkeit für Wasser und Luft sowie die Bodenlebewesen zu erhalten (keine unnötige Verdichtung, Abtragen des Oberbodens bei Baumaßnahmen und anschließendes Wiederauftragen),
  • Schutz beim Umgang mit gefährlichen, insbesondere wassergefährdenden Stoffen,
  • Minimierung des Baulärms (z. B. durch den Einsatz lärmarmer Baumaschinen und Bauverfahren und die Beschränkung der Betriebszeit lärmintensiver Maschinen.


Ein Bauwerk soll nach der Bauproduktenrichtlinie die Bewohner unter anderem nicht gefährden durch:
  • Freisetzen giftiger Gase,
  • Vorhandensein gefährlicher Teilchen oder Gase in der Luft,
  • Emission gefährlicher Strahlen,
  • Wasser- und Bodenverunreinigung oder -vergiftung,
  • unsachgemäße Beseitigung von Abwasser, Rauch, festem und flüssigen Abfall,
  • Feuchtigkeitsansammlung in Bauteilen oder auf deren Oberflächen in Innenräumen.

Als Baumaterialien sollten nur umweltverträgliche Baustoffe eingesetzt werden. Das gilt für die Produktion, die Nutzungsphase und auch für die Entsorgung von Baumaterialien. Baustoffe sollten nach Beendigung der Nutzungsphase möglichst wiedergewonnen und erneut eingesetzt werden können (Recyclingfähigkeit).